Es wurde in Florida angeschwemmt und sofort rankten sich die fantastischen Mythen um dessen ursprünglichen Besitzer. Aber nicht Googlen, das ist Schummeln! Die Lösung gibt es bei DeepSeaNews.
Wir haben uns alle aus einer kleinen Eizelle entwickelt. Durch viele Entwicklungstufen hindurch haben unsere Zellen den richtigen Platz in unserem Körper gefunden und sich dort ihren Aufgaben entsprechend spezialisiert. Knochen wurden gebildet, Nervenzellen verknüpft, das Immunsystem geprägt. Dieser Prozess der Entwicklung und Entfaltung ist unumkehrlich. Beim erwachsenen Menschen hat sich der Körper entfaltet und einen Weg zurück zum Embryo ist nicht vorzustellen. Doch was wäre wenn man den Lebensfaden wieder aufwickeln könnte? Die Entwicklung zurückdrehen? Es käme dem Traum der Unsterblichkeit sehr nahe.
Der diese Woche vergebene Nobelpreis für Medizin ging an zwei Forscher, die diese Vision bestimmt schon einmal hatten. John Gurdon und Shinya Yamanaka haben es beide geschafft, auf Zelleebene, die Entwicklunguhr zurück zu drehen. John Gurdon brachte es 1962 zustande, in dem er einen Kern in eine embryonale Zelle einschleuste. Daher war es nicht wirklich die Zelle, sondern nur der Kern, der neu programmiert wurde. So fand man aber herraus, dass innerhalb einer Embryonalzelle irgendwelche Stoffe zu finden sind, die alles Erlebte, was auf der DNA durch so genannte epigenetischen Mechanismen markiert werden kann, weglöscht: der große Enwicklungsradiergummi so zu sagen.
Shinya Yamanaka schaffte es 2006 Hautzellen, die viele Signale dazugebracht hatten, sich als Hautzellen zu entwickeln, wieder in embryoähnliche Zellen zu verwandeln, denen also alle Entwicklungsmöglichkeiten offenstehen. Das gelang ihm mit einem Molekülcocktail, das den selben Radiereeffekt hatte. Diese Moleküle gelangen durch genetisch modifizierte Viren in die Zelle. Was genau passiert, ist noch nicht wirklich klar, aber diese pluripotenten Stammzellen können jetzt hergestellt werden und finden in der Forschung große Anwendung. Vom Zurückdrehen der Uhr auf Ebene des Organismus sind wir noch weit entfernt.
Reverse development in Cnidaria Piraino, S.; De Vito, D.; Schmich, J.; Bouillon, J.; Boero, F. (2004). Reverse development in Cnidaria Can. J. Zool. 82: 1748–17
Nun kommt für mich die Sensation: es gibt eine unglaubliche Qualle, die sich zurückentwickeln kann, wenn es zu ungemütlich wird. Sie bildet ihren ganzen Körper zurück zum Polypen, einer Embryonalform dieses Tieres! Sobald es zu alt oder in einer feindlichen Umgebung ist, verwandelt es sich zurück, immer wieder, und ist so, möglicherweise, unsterblich. Es kann immernoch gefressen werden, zerstört werden, aber es wird möglicherweise nie altersbedingt sterben. In dieser Xeniussendung über Quallen hörte ich das erste mal von Turritopsis nutricula ( siehe 22:53 min).
Dieses Video ist auch recht informativ.
Manche verwandte Nesseltiere wie Anemonen und Korallen, können zwar zwischen bestimmten Entwicklungstadien wechseln, aber nur Turritopsis nutzt den Prozess der Transdifferenzierung
"Transdifferentiation is defined as a change in commitment and gene expression of well-differentiated, non-cycling somatic cells to other cell types directly or through their reversion to undifferentiated cells"
heisst es in dem 2004 im Canadian Journal of Zoologie erschienene Review von Prof. Stefano Piraino aus Salento. Die Zellen werden also, wie die pluripotenten Stammzellen rück- und umprogrammiert und zwar im ganzen Organismus. Die Mechanismus ist noch nicht klar. Vielleicht der selbe Radiergummi wie bei den pluripotenten Stammzellen? Doch hier wird der Mechanismus durch Umweltsignal ausgelöst, es werden keine Viren benötigt. Herauszufinden, was genau bei der Rückentwicklung passiert, wäre meiner Meinung nach noch eine Nobelpreis wert und sicherlich ein großer Schritt für Krebs- und Stammzellforschung! Es wäre auch interressant sich die Mechanismen des Alterns bei diesen Tieren anzuschauen: sind sie wirklich alle reversibel? Keine Telomerverkürzung oder ähnliches? Es könnte uns aber auch viel über die Bedeutung und Funktion von Leben und Tod erkenne lassen.
Ob man durch den Blog von Christopher A. Schmitt richtig Lust auf Feldforschungsaufenthalte im Jungel bekommt ist fraglich. Unterhaltsam und schön geschrieben sind seine Tips zum Leben und Überleben im Feldforschungsalltag allemal. Es tauchen viele alte Bekannte der Freilandbiologenstammtische auf: ekeleregende Krankheiten, dümmliche Unfälle, Haushaltstips und gefährliche Biester.
Sogar der große Ed Young lobt den Blog.
Wenn man einen solchen Bericht liest, fragt man sich, was diesen Menschen treibt, sich immerwieder solchen Strapatzen auszusetzen. Manche Posts geben uns einen Enblick, was das sein könnte. Jedem von euch, der das liest und gerade irgendwo in seinem Forschungscamp sitzt und zufällig Internet, Strom und zuviel Zeit gleichzeitig hat, empfehle ich diese Lektüre NICHT.
In diesem Video seht ihr ein Exemplar der allseits beliebten Kopffüssler in Bestform: Nicht nur, dass er den zum Anziehen von Meeresbewohnern vor der Küste von Südafrikas ausgelegten Köder zerlegt und verspeisst, er scheint sich auch ein neues Haustier zu zulegen. Er hält einen Pjyama Hai an der Schwanzflosse, als würde er ihn ausführen. Wahrscheinlich hält er ihn nur vom Futter fern. Aber es gibt einen schönen Einblick in einen Octopus's garden.
Eine ethnologische Exkursion ins Kasino lohnt sich. Wenn
meist nicht finanziell, dann doch im Erfahrungswert. Mich hat es zum Nachdenken
gebracht. Ganz besonders in Kombination mit diesem Ausschnitt, der in meinem
letzten Post vorgestellten, Rede von Sapolsky. Was bewegt diese alte Dame am
Rouletttisch bis um 2 Uhr nachts ein Plastikplättchen nach dem anderen in den
Schlund der Croupiers verschwinden zu lassen? Was motiviert sie?
Dopamin ist ein wichtiger Spielgefährte. Ein allseits
bekannter Akteur des Gehirnchemietheaters, der immer als die „Belohnungsdroge“
verschriehen ist. Doping, gedopet, Dope... Dopamin erinnert an aufputschen,
verbessern, berauschen. Diese Ähnlichkeit ist verwirrend, denn eigentlich kommt
das Wort Dopamin von DOPA (Dihydroxyphenylalanin), einer chemischen Vorstufe
für diesen Stoff.
Dopamin wird besonders von Zellen im ZNS in der Substatia
nigra, einem kleinen sehr alten Teil unsers Gehirns hergestellt. Diese reichen
mit ihren Synapsen an Zellen des limbische Systems, dem Frontallappen der
Grosshirnrinde und in mit der Motorik assozierte Bereiche der Basalganglien.
Für unsere Motivation sind sicherlich die zwei ersten
Bahnen am interessantesten.
Laut dem deutschen Wikipediaartikel wird es auch als
"Glückhormon" bezeichnet. Es ist tatsächlich so, dass Dopamin wahrscheinlich für
das Wahrnehmen eines „Flow“s verantwortlich ist. Diese Art von Empfindung hat
jeder von uns wohl schon erlebt: man macht etwas, dass einem Spass macht und
vergisst die Welt umsich herrum. Wir empfinden diesen Zustand als sehr angenehm. Es ist eine Art Trance, im höchsten Moment der Motivation.
Tätigkeiten, die ein solchen Zustand hervorrufen sind bei jedem unterschiedlich:
bei manchen ist es lesen, billiardspielen, mathematische Gleichungen lösen, ein
Stuhl bauen, ein Bild malen… Es ist von Vorteil wenn man diese Tätigkeit zum Beruf
hat. Es fehlt einem wohl kaum an Motivation. Während eines Flowerlebnisses ist
unsere Kreativität in höchstform. Gedanken fliegen nur so hin und her. Mihaly Csikszentmihalyi hat zu diesem Thema
geforscht und festgestellt ein Optimum von Herausforderung und Fähigkeit machen
eine Tätigkeit zu einem Flowerlebnis.
Zurück zum Kasino: Sicher hat die alte Dame am Rouletttisch
ein Flowerlebnis. Sie überlegt wie sie am besten setzen soll. Auf diese oder
jene Reihe oder doch auf eine Zahl? Auf Nummer sicher gehen oder volles Risiko?
Es ist komplex, eine Herrausforderung. Welches ist die beste Taktik? Wenn sie
gewinnt (und das tut sie ab und zu an einem Rouletttisch) denkt sie es war die
Richtige! Sie hat das Spiel durchschaut! Sie denkt sie hat die Fähigkeit diese
schwere Aufgabe, beim Roulette zu gewinnen, zu beherrschen.
Doch was passiert in ihrem Gehirn?
Das limbische system spielt wahrscheinlich beim Flowerlebnisein eine große Rolle. Es heisst Glückgefühle kämen von der Ausschüttung von Dopamin
an den Synapsen des Nucleus Accumbens, teil der Basalganglien und somit des
limbischen Systems. Hier wirken sowohl Kokain als auch Amphetamine. Wenn es
nicht richtig funktioniert, fühlen Menschen sich antriebslos und lustlos. Entsteht
hier auch der Flow?
Es ist wieder etwas komplizierter und man weiß
eigentlich noch gar nicht so richtig, wie das Flowgefühl entsteht. Man kann es
schwer aktiv hervorrufen, weder im Tier noch im Menschen. Forscher aus Aachen
haben 2011 versucht die Gehirnaktivität
während eines Egoshooterspieles aufzunehmen und anhand des Spielverlaufes zu
rekonstruieren, wann ein Flowerlebnis wahrscheinlich aufgetreten ist. Beim Computerspielen
empfinden viele Menschen ein Flowerlebnis. Dafür werden solche Spiele auch
konzipiert.Tatsächlichkonnten sie feststellen, dass sowohl der
Nucleus accumbens als auch sensorimotorische (die Wahrnehmen und Bewegung steuern) und cognitive Zentren im
Cortex aktiviert werden. Es scheint also eine
Verbindung aus der Aktivierung des sogenannten Belohnungssystem (Nucleus
Accumbens), das eine Art Glückgefühl hervorruft und der Aktivierung unsere
Bewegungs- und Denkapparats, wahrscheinlich in Verbindung mit einer erhöten
Aufmerksamkeit, zu sein, die als Flow wahrgenommen wird und uns so sehr motiviert weiterzumachen.
So vielleicht kann man sich vorstellen, was einen dazu motiviert, sein ganzes Geld an einem Rouletttisch zu verprassen. So kann man, die in uns vorhandene Motivationsmachinerie gnadenlos missbrauchen um sich
unglaublich zu bereichern. Clever gemacht liebe Kasinobetreiber!
Klasen, M., Weber, R., Kircher, T. T. J., Mathiak, K. a, & Mathiak, K. (2012). Neural contributions to flow experience during video game playing. Social cognitive and affective neuroscience, 7(4), 485-95. doi:10.1093/scan/nsr021
Wer hat blaue Füsse, und zwar nicht weil es zu kalt ist, und gibt auch noch damit an?
der Blaufusstölpel! Fast so gut wie der englische Name : Blue-footed Booby!
Diesen lustigen Vogel findet man hauptsächlich auf den Galapagos Inseln. Und die blauen Füsse? Natürlich für die Girls! Sie zeigen dem Weibchen in der Paarungszeit wie gut die Männchen im Nahrungserwerb sind: Je blauer desto mehr Fische gibt es für die Babys. Es stellt also ein "honest signal" dar, also eine ehrliche Qualitätsinformation für die Weibchen. So kann man sich auch erklären wie ein so auffälliges Merkmal sich envolutionär entwickeln konnte. Die Weibchen haben diesen Zusammenhang irgendwann erkannt und so immer die Männchen mit blauen Füssen zur Paarung auserkoren und nach vielen Generation haben alle blaue Füsse.
Es geht noch weiter: da die Farbe sich sogar in kürzester Zeit je nach dem Zugang zum Futter ändern kann, können die Weibchen ihre Investition in der Paarung ändern. Das heisst, dass sie, wenn der Tölpelprinz sich doch als Frosch herrausstellt, auch weniger in die Partnerschaft investieren und gegebenenfalls die Paarung verweigern. Also, liebe Tölpelmännchen, haltet euch ran sonst war das ganze Geflirte um sonst...
Torres, R and Velando, A (2003) A dynamic trait affects continuous pair assessment in the blue-footed booby, Sula nebouxii. Behav Ecol Sociobiol 55:65–72
Er sieht aus wie eine Mischung aus Karl Marx und Jesus (danke Tobi), ist Stanford Professor und hat sich laut Wikipedia mit 12 selbst Swahili beigebracht.
Der Neurowissenschaftler Robert Sapolski ist nicht nur eine beeindruckende Wissenschaftlerpersönlichkeit, er ist zusätzlich noch ein wunderbarer Redner. Aber schaut selbst...
Diese Rede zur Abschlussfeier in Stanford erklärt klar und einfach große Debatten der Verhaltensbiologie. Seine Schlussfolgerung zur Menschlichkeit bestimmter Eigenschaften teile ich nicht in jedem Punkt: gibt es wirklich keine Tierart, die ein Theaterstück verstehen würde? Ich bin mir nicht sicher, ob man sie nicht noch finden wird.
Was haltet ihr davon?
Wenn man erzählt man ist Biologin, kommt oft erst einmal:„ Echt? Was ich mich schon immer gefragt habe ist…“ An dieser Stelle kommt dann eine
Frage zu irgendwelchen Tierarten oder Alltagsphänomenen: Wieso gibt es keine
Kühe auf Halligen? Haben Kühe wirklich keinen Schließmuskel und laufen im
Wasser voll? Was wächst da in meinem Balkonkasten, lebt unter meinem Bett?
Nicht dass ihr mich falsch versteht: man freut sich über
solche Fragen, da sie eine Herausforderung darstellen, aber meist kennt man die
Antwort selber nicht.
Wenn ich aber sage das ich mich mit Meeresbiologie
beschäftige kommt immer dieselbe Frage: Was ist denn Meeresleuchten?
Viele kennen dieses Phänomen besonders aus den Tropen: man
geht baden und um einem herum fängt es an zu leuchten. Erst denkt man es ist
nur der Mond doch irgendwie ist es doch etwas anderes. Bis man merkt das WOW
das Wasser leuchtet wenn man sich darin bewegt!
So sieht es aus. Es kann sowohl an der Küste als auch auf
dem offenen Meer entstehen. Man kann hier zwei Phänomene unterscheiden: das
Meeresleuchten, das durch Bewegung ausgelöst wird und die so genannten „ Milky
seas“, bei denen große Meeresflächen in
milchigem blauem Licht leuchten.
Das Video weiter oben beschreibt das klassische
Meeresleuchten. Es wird durch den Einzeller Noctiluca scintillans
ausgelöst. Diese Phytoplankton fressenden Lebewesen fangen an zu leuchten wenn
sie Berührt werden. In kleinen Einschlüssen in der Zelle enthalten sie ein
Proteinkomplex (Luzerferin-Luziferase-
komplex) der Licht produziert.
Es gibt regelrechte „Blüten“ dieser Einzeller, also große
Ansammlungen, die mit der Menge am Plankton im Wasser zusammenhängt. Somit sind
sie oft den Sogenannten Red
Tide assoziiert. Mikroskopische Algen vermehren sich massiv, so dass sie
sogar das Meer rot färben können. Diese setzen teilweise Toxine frei die auch
für den Menschen gefährlich sein können wenn man sie z.B durch Meeresfrüchte
aufnimmt. Starkes Meeresleuchten zeigt also große Algenkonzentrationen. Ein
super Warnsystem!
Aber auch Bakterien können das Meer zum Leuchten bringen. In
vielen Seefahrer Legenden ist von Milchmeer die Rede.
Heute weiß man: es sind biolumineszente Bakterien, meist Vibrio
harveyi, die für das dumpfe blaue Leuchten verantwortlich sind.
Sie sind zwar immer im Meer vorhanden doch nur mit einer Gewissen Häufung
fangen sie an im Akkord zu leuchten. Diese Fähigkeit nennt man Quorum sensing. Je höher
die Konzentration dieser Bakterien an einem Fleck ist desto mehr Botenstoffe
entlassen sie. Diese werden von Ihren Nachbarn wahrgenommen und wenn die Menge
dieser Botenstoffe eine magische Grenze überschreiten gehen die Lichter an! Und
somit bei allen Zellen gleichzeitig!
Dieser Lichterteppiche können riesig sein: es gelang Steve
Miller aus Havard 2005 einen Milky sea Vorkommen aus dem All zu fotografieren.
Wie
man sieht ist er mehr als 200 km lang! Eine Theorie ist das die Bakterien dank
des Leuchtens Fische anziehen in deren Darm sie sich auch gerne ansiedeln.
Die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) ist eine Behörde, die sich in den USA um Wetter und Ozeanographie kümmert. Aufgabengebiete sind die Verwaltung der Informations- und Forschungsapparate der USA zum diesen Themen. Viel zu tun also! Mit Hurricanes, Meeresverschmutzung und und und.
Es ist aber anscheinend auch wichtig die US-Bürger zu informieren, dass es keine Beweise für die Existenz von Meerjungfrauen gibt.
Nach der Austrahlung einer "Dokumentation" auf dem Animal Channel gab es viele Anfragen zu dem Thema: der Film Mermaids, the body found scheint ein Paar Leute aus dem Konzept gebracht zu haben. Die NOAA stellte richtig:
Vor kurzen hatte das CDC auch ein Dementi zur Möglichkeit einer Zombieinvasion in den USA veröffentlicht.
Ich schreib jetzt mal dem Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt ob Hexen wirklich auf ihren Besen fliegen. Ich habe da so eine Doku über einen Jungen namens Harry Potter gesehen.
Man nehme einen beliebigen Gegenstand, versenke ihn im Meer (oder auch in einem See) und innerhalb kürzester Zeit wird man ein festgewachsenes Sammelsurium von Lebewesen darauf wiederfinden. Wie kommt das?
Sowohl Tiere als auch Algen nutzen die Strömungen um sich verbreiten zu lassen. In bestimmten Phasen ihres Lebenszykluses lassen sie sich treiben um möglichst eine neue tolle leere Stelle zu finden (z.B. einen versenkten Gegenstand) an der sie sich niederlassen können. Sie entsagen dann dem lässigen Plaktonleben und werden sesshaft und manche sogar sessil (also sie wachsen fest). So geht es Corallen, Grünalgen, Schwämmen, Moostierchen, Seescheiden, Seeanemonen und weniger sessilen Lebewesen wie Krebsen, Seesternen, Seeigel, Seegurken, manchen Fischen und und und. All diese Vielfalt überwuchert nach einer Weile den versenkten Gegenstand.
In diesem Video zu einer Unterwasser Skulpturen Gallerie von Jason deCaires Taylor kann man diesen Vorgang miterleben. Die Musik ist mal wieder furchtbar (er hat sich wohl mit dieser Dame kurzgeschlossen).
Das Projekt entsteht im MUSA Museo Subacuático de Arte
in Cancoon, Mexico. Voll bewachsen sehen die Skultpuren sehr gruselig aus aber ich finde sie auch faszinierend... Ich würde gerne, dass man das mal in der Spree oder im Müggelsee versucht!
Feldlerchen brauchen ganz bestimmte Lebensräume: hohes Gras
und offene Flächen in denen sie ihr Nest bauen können. Das sind genau die
Lebensräume die auch von Musikfestivals bevorzugt werden. So kommt es, dass man
diesen Gesangskünstler oft da antrifft wo der Lautstärkepegel seines gleichen
sucht. Die Vögel singen im Flug um ihr Revier zu verteidigen und Partner
anzuziehen. Lerchen sehen total
langweilig aus aber der Gesang erinnert etwas an Breakbeat habe ich mir sagen
lassen: eine Abfolge von Strophen mit wechselnden Rythmen und wenigen Wiederholungen
ohne grosse Pausen.
Was mich interressieren würde: wie beeinflusst die
Musikbeschallung den Gesang? Lernen die Vögel vielleicht einzelne Strophen?
Singen sie lauter?
Rhythmus und tempo scheinen bei der Arterkennung eine grosse
Rolle zu spielen. Und von anderen Vögeln nehmen sie auch Gesang auf es wäre
also wahrscheinlich, dass sie bei der Fusion zum Beispiel schönen neue Strophen
lernen die sie nachher ganz besonders sexy machen. Wenn der Beat passt…
Ich fände es genial: Dj Feldlerche nächstes Jahr an der Bachstelzenbühne.
Eine wunderschöne Stadt mit vielen Biotopen hat mich die letzten Paar Tage beherbergt und ich habe es mir natürlich nicht nehmen lassen einbisschen die "Locals" kennenzulernen und zu fotographieren.
Die Federfreunde unter euch interressieren sich vielleicht noch für das Falkenprojekt in der Sagrada de Familia.
Mehr Eindrücke der Tierwelt Barcelonas findet ihr hier und auch da.
Meine lieben Fische habe ich mir natürlich auch angeschaut aber diesmal nur die Speisekarte der Katalanen.
Wer kann sie alle benennen? Ich habe es mit wilden Fingerzeigen und "como se yammaa?" gestammel von den Verkäufern erfahren, wenn es nicht offensichtlich war.
Erkennt ihr auch das grosse Verbrechen auf den Bildern (nicht von mir begangen)?
Es heisst ja immer unsere Meere und Ozeane wären uns immer noch ein Mysterium, wie die Tiefen des Weltalls. Was gibt es also natürlicheres als sich einen Film über Korallen im Planetarium anzuschauen?
Der Film Coral-Rekindling Venus hatte zwar schon am 5. Juni Premiere in verschiedenen Planetarien aber wird in einer Kurzfassung noch gezeigt. Zum Beispiel in Berlin im Planetarium (ich will hin!!!), UMSONST!
Die Künstlerin Lynette Wallworth aus Australien arbeitet auch mit ausgefuchsten technischen Spielerein z.B. Augmented Reality! uuuuuhhh
Ein paar lustige Amerikaner aus Potsdam (New York) spielen Frankenstein und machen aus Schnecken Batterien. Energiewende schön und gut, aber ein bisschen lebewesenverachtend ist das schon, oder was meint ihr?! Die Schnecke scheint dabei auch nicht gerade Spass zu haben. Ich glaube die Anwendung, besonders am Hummer, wäre, jedenfalls in Deutschland, verboten. Hoffentlich...
Die Plastisphere....in den Weiten der Ozeane gibt es einen Ort, an dem das schlechte Gewissen aller falsch oder nicht Recykler konvergiert (eigentlich gibt es in jedem Ozean zwei) und ihr habt wahrscheinliche alle schon von einem gehört: Der " Great Pacific Garbage Patch" (*tommelwirbel*).
Die Meeresströmungen laufen in jedem Ozean im Kreis. Dadurch sammeln sie unablässig den Plastikmüll der ins Meer gelangt in der Mitte der grossen Stömungesläufe, den Gyren.
Der Nordpazifische Gyrus enthält am meisten Plastikpartikel, aber auch alle anderen sammeln fleissig unseren Müll. Die Plastikpartikel werden zermalen und sind meist nur noch als Zentimetergrossepartikel zu finden. Somit werden sie zum Teil des Planktons und bilden eine eigenes Ökosystem: die Plastisphere.
Dieser Lebensraum ist wohl am besten durch seine negativen Auswirkungen auf die Meereslebewesen bekannt: Dazu ein Wort des Entdeckers des Great Pacific Garbage Patch Charles Moore
Aber diese Plastikwelt als neues Ökosystem zu erforschen birgt Überraschungen: Manche der Bewohner fangen an sich an die neue Umgebung anzupassen. In der Art einer " Next Nature" findet man Tiere, die das Plastic nutzen: als Schwimmoberfläche, Eiablagemöglichkeit und sogar als Nahrung!!
Schon im März 2011 wurde dieser Fund in einem Natur Artikel beschrieben: Bakterien, die in der Lage sind, Plastik zu verdauen! Was das Endprodukt ist, und vieles mehr ist, noch unbekannt. Also freut euch nicht zu früh! Die Ergebnisse wurden auf einer Konferenz beschrieben. Ich warte gepannt auf weitere Details!
Das wird sicherlich nicht unser schlechtes Gewissen reinwaschen, aber es zeigt mal wieder wie durch Evolution wundersame Dinge entstehen können.
Charles Moor behauptet "Only we humans make waste that nature can't digest". Doch wir lernen, dass die Aussage"only we humans" mal wieder fehl am Platz ist.
Jetzt seid ihr gefragt: an dieser Stelle werde ich jetzt regelmässig ein Rätsel veranstalten. Ich gebe euch das Paarungsverhalten und ihr gebt mir das Tier. Alles klar? Gewinnen könnt ihr ein Postkarte eurer Wahl von dem Superduperfotographenpaar von deepgreenphoto oder ein Gastbeitrag hier auf der Seite.
Lösung gibts 3 Tage später.
Das Weibchen will eigentlich nur ihre Eier beschützen. In der Sicherheit ihres Maules. Aber diese zwei gelben Eier, die sie dann versucht aufzunehmen, scheinen wegschwimmen zu wollen. Sie verfolgt sie. Dabei wird das ihre Eier befruchten, weil das Männchen bei dieser Eierverfolgungjagd -Zack- seinen Samen in den Mund befördert. Wer macht denn sowas bitte??
Ophtalmotilapia- Der Fadenmaulbrüter!
So sieht es aus wenn sich 2 Männchen streiten.
Seht ihr die gelben Anhänge an den Flossen? Das sind die "Eiflecken". Das Weibchen denkt es ist ein Ei. Es schnappt danach um es ins Maul zu befördern. Der Zug auf der Flosse triggert den Samenfluss und des Sperma gelangt so an die unbefruchteten Eier.
Bei der Gattung Haplochromis läuft es ähnlich: Die Eiflecken sind aber Flecken auf der Flosse und nicht ein Anhang.
Beides sind beliebte Aquarienfische. Ophthalmotilapia kommt aussschliesslich im südlichen Teil des Tanganijka Sees vor. Haplochromiden sind in den Ostafrikanischen Seen weit verbreitet.
So sieht die Paarung bei Haplochromiden aus:
Wobei die Eiflecken nicht so schön zu sehen sind.
Erstaunlich ist, dass diese beiden Gattungen das selbe Paarungsverhalten entwickelt haben. Weiss jemand ob dieses Verhalten Gemeinsamen Ursprungs oder zweimal unabhängig evolviert ist? Obwohl sehr viele Buntbarche, zu denen beide Gattungen gehören, ihre Eier im Maul ausbrüten, haben nur wenige diese Eiflecken, bzw. Eianhänge.
Eine rätselhafte wallende Kreatur wurde von einer Kamera einer Ölfirma gefilmt. 3 Millionen Hits auf youtube und alle rätseln was es sein könnte. Ich tippe: ein Schimmelfilm, wie der auf dem Kaffee, der schon lange vergeblich ungetrunken auf dem Schreibtisch auf mich wartete. Dafür hat es aber zuviele komische Anhänge und Organe. Am wahrscheinlichsten scheint eine riesen Tiefsee Quallenart Deepstaria enigmatica (uuuuhhhh).
Was dafür spricht, hat Deep Sea News ausführlich dokumentiert.
Da der Frühling jetzt hoffentlich endgültig in unseren Gefilden angekommen ist, wird es wieder Zeit sich mit Amore zu beschäftigen. Denn in der Tierwelt knisterts gewaltig...
Isabella Rossellini zeigt uns die vielseitigen Verführungsformen der Natur. Last euch inspirieren!
Mir gefällt natürlich besonders die Lachspaarung.
Bekannter ist vielleicht der Anblick der Entenpaarung. Wie brutal! und wenig verführerisch.